Der Landesverband Rheinland-Pfalz der Christlich-Demokratischen Arbeitnehmerschaft (CDA) beklagt die zumeist nationale Sichtweise in der Diskussion über die Versorgungssicherheit mit Lebensmitteln und Energie. Die CDA-Landessprecherin für Europapolitik, Gabriele Müller, erinnert daran, dass in einem gemeinsamen Binnenmarkt Versorgungs­probleme nicht an den Landesgrenzen halt machen. Dazu Müller:

Rheinland-Pfalz ist das Land der europäischen Integration. Kein anderes Bundesland hat so viele europäische Nachbarstaaten. Deswegen sind wir als Rheinland-Pfälzer besonders empfindlich, wenn in der politischen Auseinandersetzung wieder nationale Lösungen herbeigeredet werden.

Müller nennt als Beispiel die Diskussion über die Gasversorgung. Jetzt werde vorschnell nach nationalen LNG-Terminals gerufen, obwohl die Kapazität der Tankschiffe die maximale Liefermenge bestimme. Es wäre also viel sinnvoller, die Schiffe bereits an der Atlantikküste oder im Mittelmeer zu entladen und das Gas dort ins europäische Verbundsystem einzuspeisen, als sie die lange Strecke weiter bis an die Deutsche Nordseeküste fahren zu lassen.

Auch bei der Getreideversorgung dominiert in der Öffentlichkeit aktuell ein nationaler Blickwinkel. „Wir müssen endlich lernen, auch die Versorgung europäisch zu denken“, so Müller. Es genüge nicht festzustellen, dass sich Deutschland selbst mit Weizen versorgen kann. Vielmehr müsse die Frage lauten: Kann sich die EU selbst versorgen? Und aus ethischer Verantwortung noch weiter gehend: Kann die EU auch die Kriegs-Ausfälle für die Versorgung der restlichen Welt auffangen? Müller fordert daher eine europäische Bestandsaufnahme über alle für die Nahrungsmittelproduktion zusätzlich verfügbar zu machenden Flächen in der EU.

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